Richard Peter sen. Blick vom Rathausturm nach Süden, 1945 © SLUB Dresden / Deutsche Fotothek
Fotografien von Hermann Claasen und Richard Peter
In Kooperation mit der Deutschen Fotothek Dresden und der Stiftung F.C. Gundlach Hamburg
Zwei Fotobücher prägen bis heute unsere Wahrnehmung der zerstörten deutschen Städte des Zweiten Weltkriegs: Hermann Claasens (1899–1987) "Gesang im Feuerofen" von 1947 zeigt das zerstörte Köln, Richard Peters (1895–1977) Buch "Dresden, eine Kamera klagt an", 1950 erstmals erschienen, war mit seinen zahlreichen Neuauflagen das erfolgreichste Fotobuch der DDR.
Die Ausstellung zeigt nicht nur die den beiden Büchern zugrunde liegenden Vintage-Prints, sondern rekonstruiert auch die Entstehungsgeschichte beider Bücher und stellt sie vor allem in den historischen Kontext der Erstpublikation. So wird deutlich, dass sich beide Bücher von jeweils ganz unterschiedlicher Perspektive mit dem Schrecken des Zweiten Weltkriegs auseinander setzen. Hermann Claasens Buch zeigt fast ausschließlich Trümmer von Kölner Kirchen aus katholisch-rheinischer Sicht. Demgegenüber klagt Richard Peters Buch ganz im Sinne der Politik des kalten Krieges sowohl Hitlerdeutschland als auch den angloamerikanischen Imperialismus an.
Möglich wird eine solche historische Hinterfragung beider Bücher durch die Ausstellungspartner: Alle drei Institutionen verfügen nicht nur über bedeutende Fotosammlungen, sondern bewahren auch umfangreiches Archivmaterial zu den jeweiligen Fotografen als Grundlage einer vertiefenden Erforschung auf. Die Schau begründet eine jährliche Ausstellungsreihe der Kooperationspartner aus den jeweiligen Archivbeständen. Es erscheint eine Begleitpublikation in Form einer Archivbox in einer Auflage von 500 Exemplaren. 50 Vorzugsexemplare enthalten zusätzlich zwei Handabzüge von Originalnegativen beider Fotografen.
Mit freundlicher Unterstützung der Kunststiftung NRW
Weitere Informationen zur Deutschen Fotothek, Stiftung F.C. Gundlach und dem Stadtmuseum Dresden.
LVR-LandesMuseum Bonn, Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn
Tel. +49 (0) 228 / 2070 - 0, Fax +49 (0) 228 / 2070 - 299
DI bis SO und Feiertag 11 - 18 Uhr
MO geschlossen
Gruppenführungen für Schulklassen ab 10 Uhr möglich
MO bis FR 8 - 16 Uhr