Das LVR-Landesmuseum Bonn zeigt zahlreiche Exponate von Weltrang, wie das Namens-gebende erste Neandertalerskelett aus Düsseldorf und die Doppelbestattung von Bonn Oberkassel mit einem der ältesten erhaltenen Hundeskelette der Welt. Zudem wird durch zahlreiche weitere Exponate, Schautafeln und Karten die Evolution und Verbreitung der Menschheit veranschaulicht. Es lassen sich viele Geschichten erzählen - vom Leben und Sesshaftwerden der Menschen in der Jungsteinzeit oder von der Bedeutung des Neandertalerfundes 1856 für die Evolutionstheorie. Die Führung gibt einen Überblick über die gesamte Steinzeit.
Unser Neandertaler lebte vor etwa 42.000 Jahren im Neandertal bei Düsseldorf. Die Führung nimmt ihn in den Mittelpunkt: wie er lebte, wie sein Skelett gefunden wurde, und wie er bis heute erforscht wird. Durch die moderne Wissenschaft erfahren wir ständig Neues über diese frühen Menschen, zum Beispiel was sie gegessen haben, in welchem Klima sie lebten und ob sie mit uns verwandt sind.
Vor etwa 600.000 Jahren besiedelten die ersten Menschen das Rheinland. Wer waren diese Menschen? Warum kamen sie erst so spät in unsere Region? Veränderungen des Klimas und der Umwelt spielten dabei eine zentrale Rolle. In der Führung werden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Klima und Evolution, aber auch das Leben dieser ersten Menschen im Rheinland betrachtet.
Jeder kennt Asterix und Obelix – doch wie lebten ihre Verwandten im Rheinland? Durch Handwerk und Handel gelangten die Kelten in unserer Region zu Wohlstand. In der keltischen Schatzkammer des LandesMuseums werden kostbare Objekte wie Goldschmuck zusammen mit Funden aus dem Alltagsleben wie einer Wäscheklammer und einem Spielzeugschwert präsentiert. Die Objekte berichten eindrücklich vom Leben der Kelten.
„Bonna“ hieß das Legionslager, das die Soldaten der Ersten Legion im ersten Jahrhundert nach Christus auf einer Halbinsel zwischen dem Rhein und der Gumme, einem alten Rheinarm, angelegt hatten. Südlich dieses Lagers entwickelte sich schnell eine römische Siedlung. Man erfährt, wie die Soldaten im Legionslager lebten und welche Ausrüstung sie hatten. Dazu lernt man viel über den Alltag in der Siedlung, über Handwerker und ihre Produkte und dass einige römische Straßen auch heute noch existieren.
In den römischen Provinzen kamen römische Bürger mit den ursprünglichen Einwohnern zusammen. Nach der Eroberung brachten die Römer nicht nur ihre Infrastruktur und Kultur mit, sondern auch ihren Lebensstandard, auf den sie fernab ihrer Heimat nicht verzichten wollten. Es herrschte ein reger Kulturaustausch und eine prinzipielle Toleranz und Akzeptanz der Andersartigen.
Kaum ein anderer Zeitabschnitt hat so viele künstlerische Stilrichtungen hervorgebracht wie das 20.Jahrhundert. Immer weniger steht die naturalistische Wiedergabe eines Objekts im Vordergrund. Vielmehr gewinnt der individuelle Ausdruck des Künstlers an Bedeutung, der sich in Gemälden, Grafiken und Skulpturen niederschlägt. Daneben gewinnt die Fotografie nicht nur als dokumentarisches, sondern auch als künstlerisches Mittel an Bedeutung.
In unserer Abteilung „Von den Göttern zu Gott“ sind die Objekte in der Oberlichthalle chronologisch präsentiert, so dass sich ein Überblick über die Religionsentwicklung von der Römerzeit bis zum Christentum des Mittelalters erarbeiten lässt. Zahlreiche Highlights der Sammlung bilden wichtige Eckpunkte dieser Führung, u.a. die Matronensteine, Jupitersäulen, das Bonner Grabkreuz, die Grabstele von Niederdollendorf, der Stein von Moselkern und die Gustorfer Chorschranken.
Ritterrüstung, Ausstellung Ritter und Burgen, Foto: Museon, The Hague
Nähere Informationen erhalten Sie bei Anne Segbers:
0228 2070 228 oder anne.segbers@lvr.de
Eine keltische Fürstin erzählt von der Geschichte und Kultur ihres Volkes. Ihre Siedlungen erstreckten sich von den Britischen Inseln über Frankreich bis nach Ungarn. Ihre Kunstfertigkeit und ihr handwerkliches Können brachte den Kelten ein hohes Ansehen bei anderen Völkern. So sind sie über den Handel mit Mahlsteinen, Glasarmreifen und Eisenbarren zu großem Reichtum gekommen.
Ein keltischer Krieger berichtet über die gesellschaftlichen Strukturen der Kelten. Es gab nie die Kelten, sondern nur unterschiedliche Familien und Stammesverbände, die von den Römern und Griechen zusammenfassend als Kelten genannt wurden. Mit der Eroberung durch die Römer wurde das Rheinland römisch geprägt und die keltische Kultur rückte immer mehr in den Hintergrund.
Ein Römer berichtet von der Vielfalt und Qualität römischen Handwerks. Im Umfeld des Lagers und in der südlich gelegenen Siedlung ließen sich Handwerker und Händler nieder. Töpfer, Steinmetze, Schmiede und Glasbläser hatten hier ihre Werkstätten. Von einfacher Gebrauchskeramik über schöne Glasfläschchen für wertvolle Öle bis hin zu kostbarem Goldschmuck fertigten Handwerker Alltags- und Luxusgegenstände.
Eine römische Matrona berichtet von den Herausforderungen, den römischen Lebensstandard auch in den Provinzen aufrecht zu erhalten. Denn sauberes Wasser und öffentliche Bäder waren für die Römer kein Luxus, sondern selbstverständlich. Und auch mit den gewohnten Waren des täglichen Lebens wollte man schließlich überall versorgt sein.
Der römische Bürger Marcus Flavius Delicatus erzählt von römischen Ess- und Trinkgewohnheiten. Beim gemeinsamen Essen und Trinken mit Freunden kommt es nicht nur auf ausgezeichnete Speisen an, sondern auch auf die Ideen und Reden, die in Form von Tischgesprächen vorgetragen werden. Das gemeinsame Essen sollte sowohl köstliche als auch unterhaltsam sein.
Ein römischer Senator berichtet von Militär und Verwaltung und dem Unterscheid zwischen Provinzbe-wohnern und römischen Bürgern. Denn wer das Bürgerrecht besaß, war stolz darauf. Die Bewohner der Provinzen mussten es sich im wahrsten Sinne des Wortes erkämpfen. Die römische Kultur hingegen war jedem zugänglich.
Ein mittelalterlicher Krieger erzählt von Bauern, Rittern und vom gottesfürchtigen Leben im Mittelalter. Wie dieses Leben aussah und welche Rolle der Glaube darin spielte, bezeugen zahlreiche Gemälde und Alltagsgegenstände im Museum. (1,5 Stunden, 100 Euro)
Mathilde Wesendonck, eine weit gereiste und belesene Frau, erzählt aus der Geschichte der wohlhabenden Kaufmannsfamilie, die der Föderung von Kunst und Kultur sehts zugewandt war. Erhalten Sie einen lebendigen Einblick in die Zeit der Düssdorfer Malerschule und die Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. (ab Juli 2018)
Der Student Kurt Wegener nimmt Sie mit in die 1910er Jahre und berichtet auf lebhafte und unterhaltsame Weise über die Entstehung und Geschichte des LVR-LandesMuseums Bonn. Das LVR-LandesMuseums Bonn, gelegen zwischen der Colmantstraße und der Bachstraße, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Gegründet wurde die Sammlung 1820. Seitdem führten Museen unterschiedlicher Namen und der Verein von Altertumsfreunden im Rheinlande die Sammlung fort.
Archäologen reisen in fremde, weit entfernte Länder, lösen geheimnisvolle Rätsel, entdecken Schätze und erleben viele Abenteuer. So zumindest in unserer Vorstellung. In der Familienführung erzählt der Archäologe von den Schätzen, die ihren Weg ins LVR-LandesMuseum gefunden haben: Spannendes vom Mamut-Zahn, über einen Goldbecher bis zum Schwert.
Kunsthistorikerin Judith Graefe nimmt Eltern mit Baby auf einen Rundgang durch das LVR-LandesMuseum Bonn mit. Mütter oder Väter können gemeinsam mit ihrem Baby einen geselligen Ausstellungbesuch in einer kleinen Gruppe erleben. Egal ob im Kinderwagen oder Tragetuch, schlafend oder wach. Ein reservierter Raum steht während der Zeit als Rückzugsort zur Verfügung. Die Führung endet im Museumscafé Delikart, wo in lockerer Runde bei Getränken und Snacks über die Eindrücke gesprochen werden kann (Selbstzahler).
LVR-LandesMuseum Bonn, Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn
Tel. +49 (0) 228 / 2070 - 0, Fax +49 (0) 228 / 2070 - 299
DI bis SO und Feiertag 11 - 17 Uhr
MO geschlossen
Gruppenführungen für Schulklassen ab 10 Uhr möglich
MO bis FR 8 - 16 Uhr