Als die Römer begannen, ihre germanischen Provinzen zu erschließen, war der Rhein mit seinen Nebenflüssen als Transportweg von großer Bedeutung. Nur über ihn war es möglich, genügend Materialien, wie Holz und Stein, für den Bau militärischer und öffentlicher Anlagen heranzuschaffen. Ein geeigneter Baustoff zur Errichtung von Steinbauten fand sich im Trachyt, ein Gestein, das am Drachenfels im Siebengebirge ansteht. Auf den Abbau verweisen nicht nur sein Vorkommen in römischen Standorten, sondern auch Relikte der Steinbruchtätigkeit am Drachenfels selbst. Zum Verladen der Steine auf Schiffe muss es am Fuß des Drachenfels zumindest einen Anlandeplatz gegeben haben, möglicherweise sogar einen Hafen ebenso wie auf der anderen Seite des Rheins vor dem Bonner Legionslager.
Die vermuteten Häfen und der Steinbruch am Drachenfels werden im Rahmen des Schwerpunktprogramms „Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter" der Deutschen Forschungsgemeinschaft erforscht. Dafür sind umfassende Prospektionen und Vermessungen geplant wie ein Airborne-Laserscan, Rammkernbohrungen, die Erstellung einer Bathymetrie mittels Sediment-Echolot, geophysikalische Messungen sowie ein Forschungstauchereinsatz.
Verbundprojekt der Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Bonn, des LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, der Landesarchäologie in Rheinland-Pfalz, des Römisch-Germanischen Museums der Stadt Köln und des Museums Burg Linn, unterstützt u. a. durch das Institut für Geowissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Hier geht es zur Website des SPP 1630 Häfen (Schwerpunktprogramm 1630).
Ansprechpartner:
Dr. Manuela Mirschenz
Forschungsprojekt "Der Rhein als europäische Verkehrsachse"
DFG SPP 1630 "Häfen"
Kontakt:
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Tel. 0228-2070-248
LVR-LandesMuseum Bonn, Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn
Tel. +49 (0) 228 / 2070 - 0, Fax +49 (0) 228 / 2070 - 299
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