Fotografie in der Weimarer Republik
1.10.2019 – 19.1.2020 (verlängert bis 23.3.2020)Plakat zur Ausstellung "Fotografie in der Weimarer Republik".
Grafik: LVR-LandesMuseum Bonn.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Fotothek Dresden, der Stiftung F.C. Gundlach Hamburg und mit Unterstützung von ullstein bild collection Berlin, gefördert durch die Kunststiftung NRW
Die Jahre der Weimarer Republik zwischen 1918 und 1933 spielten für die Entwicklung der Fotografie eine einzigartige Rolle. Der künstlerischen Fotografie des „Neuen Sehen“, für dessen Erfindung und Verbreitung die russische Avantgarde und das Bauhaus stehen, traten als zweiter Schwerpunkt der Fotojournalismus und die Dokumentarfotografie gegenüber. Erfunden wurde die Bildreportage: Fotografie und Text verbanden sich nun kongenial auf der Suche nach journalistischer Wahrheit aber auch dem, was man dafür hielt oder was man dazu machen wollte. Fotografen wie Erich Salomon und Reporter wie Egon Erwin Kisch erlangten eine bisher nicht dagewesene Berühmtheit. Die Berliner Illustrierte war mit zeitweise 2 Millionen Exemplaren das weltweit auflagenstärkste Druckerzeugnis.
Das Kuratorenteam um Lothar Altringer, Jens Bove, Adelheid Komenda und Sebastian Lux nähert sich der Fotografie der Weimarer Republik aus einer neuen Perspektive, weder chronologisch, noch orientiert an bedeutenden Fotografinnen und Fotografen oder an künstlerischen Strömungen, sondern übergreifend anhand von Begriffen.
Sie stehen für die wechselvolle Geschichte dieser Jahre: Revolution und Republik, Arbeiterfotografie, Sport , Architektur, Mode und Tanz sind nur einige der Themenfelder, anhand derer die verschiedenen medialen Formen der Fotografie in Form von Originalabzügen aus den Archiven mit Zeitschriften, Postkarten, Publikationen und sonstigen Materialien zueinander in Beziehung gesetzt werden.
Die umfassenden Archive der Kooperationspartner und ausgewählte Leihgaben u.a. aus dem ullstein bild collection Berlin ermöglichen einen neuen Blick auf die Vielschichtigkeit des Weimarer Alltags – vom hoffnungsvollen Anfang 1918/19 bis zum Untergang 1933. Seite an Seite zeigt die Ausstellung die großen Fotografinnen und Fotografen der Zeit wie August Sander, Lotte Jacobi, Hugo Erfurth, Martin Munkacsi, Yva, Alfred Eisenstaedt, Erich Salomon, Umbo, Werner Mantz oder Albert Renger-Patzsch mit ehemals bekannten aber heute oft vergessenen Protagonisten. So entsteht in der Präsentation ein einzigartiger Einblick in die Kulturgeschichte der Weimarer Republik.
Zusätzlich können die Besucher im Studiolo der Ausstellung Belletristik der Zeit sowie einige Jahrgänge der Kölnischen Illustrierten Zeitung im Original durchblättern.
Im Rahmen des Verbundprojektes „
100 Jahre Bauhaus im Westen
“.