Paare. Ein Foto-Projekt von Beate Rose, Nadine Preiß und Damian Zimmermann

22.10.2015-3.1.2016
Plakat zur Ausstellung
Plakat zur Ausstellung "Paare. Ein Foto-Projekt von Beate Rose, Nadine Preiß und Damian Zimmermann".
Grafik: LVR-LandesMuseum Bonn.
Unter dem Titel „Paare“ zeigt das LVR-LandesMuseum ein außergewöhnliches Foto-Projekt mit 120 Fotografien von Paaren aus allen gesellschaftlichen Schichten. 1971 erschien das Fotobuch „Paare", für das Beate Rose Paare in ganz Deutschland fotografierte. Keine Regieanweisungen, nur die Aufforderung: „Schaut in die Kamera“, das war die Vorgabe der Fotografin, die alle Paare vor neutralem weißen Hintergrund darstellt. 40 Jahre später greifen Nadine Preiß und Damian Zimmermann das Projekt auf. Das LVR-LandesMuseum Bonn präsentiert in der Ausstellung „Paare“ vom 22.10.2015 bis zum 3.1.2016 jeweils 60 Fotografien von Beate Rose und dem Fotografen-Duo Preiß/Zimmermann.

In der Ausstellung steht die Vergangenheit neben der Gegenwart. Beide Projekte dokumentieren auf einzigartige Weise das Selbstverständnis von Paaren und machen gerade im Vergleich deutlich, wie sehr sich unsere Gesellschaft in den letzten 40 Jahren gewandelt hat. Die „Menschenbilder“ beider Projekte ergeben „ein einzigartiges Zeitdokument“ und ein höchst spannendes „Sammelsurium bundesdeutscher (Sozial)Geschichte“.
Das Projekt steht in der typologisch-archivierenden Tradition deutscher Fotografen wie August Sander und Bernd und Hilla Becher. Die Bilder zeigen Paare als Ganzkörperporträt stehend und vor einem neutralen, weißen Hintergrund. Wie sie sich kleiden und geben, wurde allein ihnen überlassen; die einzige Bedingung war der direkte Blick in die Kamera. Als Information erhält der Betrachter Beruf und Alter des Paares. Durch dieses Dreieck aus Bild, Beruf und Alter entstand ein einzigartiges Zeitdokument bundesdeutscher (Sozial)Geschichte.

Genau 40 Jahre später haben Nadine Preiß und Damian Zimmermann das Projekt wiederholt und erneut Paare aus der mittlerweile wiedervereinten Bundesrepublik abgelichtet. Manche Unterschiede sind offensichtlich – beispielsweise das Selbstverständnis als Paar in der Öffentlichkeit und die Rolle der Frau in der Gesellschaft. Bei genauerer Betrachtungsweise ist aber auch ein Unterschied mit dem Medium Fotografie selbst festzustellen – grundsätzlich „präsentieren“ sich Paare heute deutlich selbstbewusster als 40 Jahre zuvor. In der Gegenüberstellung zeigen die beiden Projekte deshalb nicht nur, wie viel (oder wie wenig) sich eine Gesellschaft innerhalb von nur vier Jahrzehnten verändert hat, sondern hält dem Betrachter zugleich auch den Spiegel vors Gesicht.

Besucher der Ausstellung können sich als Paar (und nur als Paar!) in der Ausstellung von einer festinstallierten Kamera fotografieren lassen.

Weitere Informationen zu dem Projekt auch auf: www.paareprojekt.de
Kamerakonzept und Entwicklung Henrik Elburn, bildware.net
Softwareentwicklung Christopher Kaiser