5. NAHM-Workshop: Toreutik

Unter dem Titel „Toreutik – Interdisziplinäre Fragen zur Herstellung, Gestaltung und Verwendung von Hohlkörpern aus Metall in der Vor- und Frühgeschichte“ fand vom 18. bis 20. Oktober 2023 ein interdisziplinärer Workshop im LVR-LandesMuseum Bonn statt, der gemeinsam mit dem Netzwerk Archäologisch-Historisches Metallhandwerk (NAHM) organisiert wurde.

Im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen standen Hohlkörper. Die im archäologischen Fundgut überwiegend überlieferten Blecharbeiten sind in ihrer Herstellung und Bearbeitung besonders anspruchsvoll. So erfordern z. B. enge Hälse bei Kannen und Krügen bei der Ausarbeitung plastischer Dekore enormes handwerkliches Geschick und darüber hinaus sehr gute Materialkenntnisse. Hohle und filigran ausgearbeitete Schmuckstücke wurden beim Tragen mitunter großer mechanischer Belastung ausgesetzt, was die Form insgesamt und insbesondere den plastischen Dekor gefährden konnte. Quer durch fast alle metallverarbeitenden Kulturen wurde diesen Herausforderungen immer wieder mit verschiedensten technischen Lösungen begegnet – etwa mit massivem Materialeinsatz oder stabilisierenden Füllstoffen.

In insgesamt 16 Vorträgen widmeten sich Restaurator*innen und Wissenschaftler*innen aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Österreich und Schottland neben allgemeinen Fragen der Metallbearbeitung auch spezifischen Herstellungstechniken und metallanalytischen Untersuchungen. Ein Schwerpunkt lag auf Fragen zu chronologischen Entwicklungen und zur Herstellung spezieller Hohlformen wie etwa der keltischen Carnyces, die anhand herausragender Einzelstücke vorgestellt wurden.

Das Tagungsheft zum Download finden Sie hier (PDF, 0,20 MB) .