Konservierung und Restaurierung des Bonner Medusen-Mosaiks (3. Jh. n. Chr.)

Gefördert durch die Regionale Kulturförderung des Landschaftsverbands Rheinland.
Laufzeit: seit 2020
Im nördlichen Teilbereich des ehemaligen Römerlagers Castra Bonnensia wurde 1904 bei Ausschachtungsarbeiten ein 3,40m x 2,80m großes Mosaik mit Medusenhauptdarstellung entdeckt. Zusammen mit Wandmalereien zierte es den Wohnbereich eines römischen Offiziers. Nach seiner Bergung und Restaurierung präsentierte das damalige Provinzialmuseum, der Vorgänger des heutigen LVR-LandesMuseums Bonn, der Öffentlichkeit diesen für die Stadt Bonn bedeutenden Fund.
Als am 28. Dezember 1944 drei Bomben das Museumsgebäude trafen, wurde auch das „Bonner Medusen-Mosaik“ zerstört. Versuche, dieses in der Nachkriegszeit wieder zu konservieren und restaurieren, wurden erfolglos abgebrochen. 1951 wurde das Mosaik schließlich offiziell als Verlust erklärt und anschließend eingelagert. Im Zuge einer Bestandspflege konnten 2013 die Fragmente des zerstörten Mosaiks wiederentdeckt werden. Die Sichtung und die darauffolgende Dokumentation rückten das kriegszerstörte Objekt wieder in den Fokus des Museums und somit startete 2020/21 das durch die Regionale Kulturförderung des LVR geförderte und bis heute andauernde Restaurierungsprojekt Nr. GFG 21-41-75: „Konservierung und Restaurierung des Bonner Medusen-Mosaiks (3. Jh .n. Chr.), Inv.-Nr. 16272“.
Ziel der Maßnahme ist die erneute museale Präsentation des Mosaiks im LVR-LandesMuseum. Seit Beginn des Projekts wurden bereits viele Fragmente identifiziert und konnten ihren einstigen Positionen im Gesamtbild des Mosaiks zugeordnet werden. In akribischer Arbeit wurde der Bestand gesichert, die kriegsgeschädigten Trägersysteme abgenommen und durch neue Trägermaterialien ergänzt. Parallel zu den praktischen Maßnahmen am Objekt laufen unterschiedliche material- und herstellungstechnische Untersuchungen am Mosaik. Hierbei werden die Setzmaterialien, ihre Bearbeitung und die antike Herstellung des Mosaiks untersucht, um dadurch die Arbeit der antiken Werkstatt besser zu verstehen und einen Einblick in die antike Architektur und Raumausstattung des Bonner Römerlagers zu erhalten.
Ansprechpersonen
Dr. Susanne Willer
Wissenschaftliche Referentin für provinzialrömische Archäologie
LVR-LandesMuseum Bonn
Ute Knipprath
Teamleitung Restaurierungswerkstätten
LVR-LandesMuseum Bonn
Knut Joachimsen
Restaurator für Stein
LVR-LandesMuseum Bonn